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Mobilität.Erfüllung.System. Zur Zukunft der Mobilität 2025+
Die größten Anforderungen an die Mobilität der Zukunft sind die Kundenzentrierung sowie die Notwendigkeit, in einem vernetzten, zusammenhängenden Mobilitätssystem zu denken. Zu diesem Schluss kommt die Zukunftsstudie „Mobilität.Erfüllung.System. Zur Zukunft der Mobilität 2025+” des MÜNCHNER KREIS, an der EICT im Studienkonzept und der Auswertung maßgeblich beteiligt war.
Mit der mit der aktuellen Studie legen Schlüsselakteure der deutschen Mobilitätsindustrie und der MÜNCHNER KREIS – inmitten eines radikalen und disruptiven Veränderungsprozesses – eine Orientierung für den mittelfristigen Wandel hin zur Mobilität 2025+ vor. Die Studienergebnisse illustrieren in einer 360-Grad Perspektive die exponentiell wachsenden Vernetzungsanforderungen und die unbedingte Notwendigkeit, in einem zusammenhängenden Mobilitätssystem zu denken.
Das zentrale Ergebnis der Studie ist die Identifizierung und Analyse von neun kritischen Themenfeldern, deren Quintessenz jeweils in einem Dreiklang bestehend aus einer These, einer zentralen Erkenntnis und einer Handlungsempfehlung formuliert wird: In den neun Themenfeldern sind wegweisende Entscheidungen zu treffen – nicht nur von Unternehmen der privaten Wirtschaft, sondern auch von öffentlichen Anbietern und der Politik. Diese Entscheidungen haben tiefgreifende Konsequenzen für uns als Nutzer. Sie werden es erforderlich machen, dass wir neue Sichtweisen einnehmen und, sprichwörtlich formuliert, über unseren Schatten springen.
Die neun Themenfelder im Einzelnen:
1. Anonymität in der Mobilität von Morgen ist eine Illusion
Zukünftige Mobilitätserfüllungssysteme funktionieren nur unter Verwendung persönlicher Daten aller beteiligten Akteure, für deren Nutzung international einheitliche Regelungen geschaffen werden müssen.
2. Offliner bleiben auf der Strecke
Zukünftig wird der Zugang zu Mobilität digital sein. Damit alle daran teilhaben können und keine digitale Spaltung entsteht, muss der Zugang auch für Offliner geregelt werden.
3. Feindliche Übernahme – Personen und Güter reisen zukünftig fremd
Da globale Plattformen die Wertschöpfung in der Mobilität auf radikale Weise verändern, müssen zukünftige Mobilitätsökosysteme besonders schnell auf sich wandelnde Kundenbedürfnisse reagieren – sowohl bezüglich des Transports von A nach B als auch in Bezug auf das Angebot zusätzlicher Services zur Nutzung der Transportzeit. Infolgedessen wird eine Vielfalt an Mobilitätsdienstleistungen entstehen, die offene, freie Marktplätze erfordert.
4. Das Infrastrukturverständnis von Gestern blockiert die Infrastrukturpolitik von Morgen
Dem derzeit fehlenden ganzheitlichen Ansatz der Infrastrukturpolitik gilt es die Kompetenz für domänenübergreifende und beschleunigte politische Entscheidungsprozesse entgegenzusetzen.
5. Raus aus dem Silodenken
Derzeit herrschen starre Denkmuster vor, die Mobilität einschränken und Synergien verhindern. Für eine flexible Verknüpfung aller Mobilitätsoptionen müssen Potenziale geschaffen und ausgeschöpft werden.
6. Anbieter im Blindflug – Kennen sie ihre Kunden noch?
Klassische Mobilitätsanbieter orientieren sich zu wenig und erst zu spät an den Kundenbedürfnissen, sodass neue Mobilitätsökosysteme ohne sie gestaltet werden. Um zukünftig auf dem Markt bestehen zu können, ist die Kundenzentrierung unerlässlich.
7. Mobilität ist mehr als Ankommen
Der Zusatznutzen wird die Wahl des Transportmittels zukünftig stark beeinflussen. Neue Qualitäten des Transports sowie zusätzliche Angebote zur Gestaltung der Reisezeit werden entscheidende Faktoren im Wettbewerb sein.
8. Virtuelle Mobilität ersetzt physische Mobilität
Physische Mobilität wird an Bedeutung verlieren, z.B. beim Einkaufen, Lernen oder bei der Arbeit, und virtuelle Mobilität in der Lebens- und Arbeitswelt als echte Alternative gesehen werden müssen.
9. Bis zum Stillstand – Güter und Menschen stehen im Wettbewerb um Verkehrsraum
Die Logistik ist ein wichtiger Innovationstreiber im Bereich Mobilität. Personen- und Güterverkehr sind in der intelligenten Stadt der Zukunft als Systemverbund zu verstehen und zu betreiben.
An der Studie haben neben dem MÜNCHNER KREIS folgende Partner mitgewirkt: Robert Bosch GmbH, Daimler AG, deep innovation GmbH, Detecon International GmbH, Deutsche Telekom AG, EICT GmbH, fortiss GmbH, Fujitsu Technology Solutions GmbH, IHK für München und Oberbayern, Kantar TNS, Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH, SAP SE, Siemens AG, Technische Universität München, Visteon Electronics Germany GmbH, Vodafone Enterprise Plenum e.V. und die Volkswagen AG.