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Europäisches Großprojekt bringt automatisiertes Fahren auf die Straße
120 Experten für automatisiertes Fahren aus ganz Europa trafen sich am 13. und 14. September 2017 in Wolfsburg, um automatisierte Fahrfunktionen auf europäische Straßen zu bringen. Alle großen europäischen Automobilhersteller haben ihre Kräfte in einem Forschungsprojekt mit rund 70 Millionen Euro Volumen gebündelt, um gemeinsam mit Zulieferern und Forschern, Fahrfunktionen der Automatisierungsniveaus 3 und 4 in Autos vier Jahre lang zu testen.
Unter der Leitung der Volkswagen AG und gefördert durch die Europäischen Union stellen die Projektpartner ihr Engagement für die Bewältigung geänderter und erhöhter Anforderungen an Mobilität unter Beweis. Mit der Untersuchung der Technologien bereiten die Partner nachfolgende großflächige Feldversuche in Serienfahrzeugen vor. Die zu testenden Technologien decken ein breites Spektrum an Fahrsituationen ab, darunter Parkplätze, Überholen auf Autobahnen und Fahren durch städtische Kreuzungen. Die Funktionalität der automatisierten Systeme sind dabei variablen Bedingungen des alltäglichen Verkehrs ausgesetzt, wobei etwa 100 Fahrzeuge und 1.000 Fahrer eingesetzt werden.
Die Tests liefern wertvolle Daten zur Bewertung der technischen Aspekte und zu den Gesamtauswirkungen automatisierten Fahrens auf Verkehr und Gesellschaft. L3Pilot beschäftigt sich besonders mit der Perspektive des Anwenders, dem Studium der Benutzerakzeptanz und dem Fahrverhalten. "Wir sind sicher, dass unsere Systeme erfolgreich sein werden, wenn sie den Bedürfnissen des Nutzers gerecht werden", sagt Projektkoordinator Aria Etemad von der Volkswagen AG. "Die Systeme sind für die Fahrer konzipiert und wir werden uns auf diese konzentrieren." Jedes der Fahrsysteme, das auf den Markt gebracht werden, bedarf einer Reihe von Regeln für die technische Entwicklung und die Sicherheitsvalidierung. L3Pilot-Partner definieren diese Anforderungen für automatisierte Systeme, die in einem Code of Practice für automatisierte Fahrfunktionen erfasst werden.
L3Pilot ebnet den Weg für breite Fahrversuche mit Serienfahrzeugen zu automatisierten Systemen im realen Verkehr. Damit unterstreicht das Projekt die Führungsrolle der europäischen Automobilindustrie bei der Entwicklung einer zuverlässigen, gründlich getesteten und benutzerfreundlichen Technologie.
EICT wird das Konsortium als Projekt-, Kommunikations- und Innovationsmanager unterstützen. Es ist ein Kernanliegen des Projekts, die Funktionalität der automatisierten Fahrfunktionen für verschiedene Zielgruppen zu demonstrieren und die Technologien für diese greifbar zu machen. EICT wird dafür eine europaweite Showcase-Kampagne mit den jeweiligen Demonstrationen, Workshops und Ausstellungen in verschiedenen Ländern initiieren und steuern.
Für Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an Sarah.Metzner(at)eict.de.