Aktuelles
AI-SEE hat den Durchblick – Fortschritte im automatisierten Fahren bei Schlechtwetter
Wer kennt es nicht: Dunkelheit, strömender Regen, dichter Nebel oder Schneefall schränken die Sicht beim Autofahren erheblich ein. In solchen Momenten ist ein zuverlässiges Fahrassistenzsystem unverzichtbar. Doch die meisten ADAS-Systeme (Advanced Driver Assistance Systems) stoßen bei extremen Wetterbedingungen an ihre Grenzen. Genau hier setzte das AI-SEE-Projekt an. Gefördert von PENTA-EURIPIDES², hat das Konsortium in dreieinhalb Jahren Forschungsarbeit ein innovatives, mehrschichtiges Wahrnehmungssystem entwickelt, das neueste Sensorik mit fortschrittlichen KI-Algorithmen kombiniert. Diese Technologie ermöglicht Fahrzeugen, Hindernisse und Gefahren auch bei widrigsten Wetterverhältnissen auf bis zu 200 Meter Entfernung präzise zu erkennen.
Am 12. November präsentierten die Projektpartner beim Abschlussevent ihre Projektergebnisse auf dem Testgelände von Rise-AstaZero in Borås, Schweden einem breiten Publikum.
Gleich zu Beginn sorgte die weltweit längste Indoor-Teststrecke für aktive Sicherheitssysteme und autonome Technologien – die DryZone – für Staunen. Der erste Bus voller Teilnehmer rollte durch das große Tor in die nur halb ausgeleuchtete 700 Meter lange Halle. Hier zeigte Projektkoordinator Mercedes-Benz, wie verlorene Ladung - Autoreifen oder Paletten - auch bei schwierigen Lichtverhältnissen erkannt werden kann. Eine weitere Station präsentierte eindrucksvolle Tests unter Einsatz von Wassernebel.
Im Außenbereich, der sogenannten FlexZone, standen weitere Highlights auf dem Programm. Einige Teilnehmer fuhren in einem automatisierten Fahrzeug durch eine Nebelwand direkt auf ein Dummy-Hindernis zu und erlebten live, wie die AI-SEE-Sensortechnologie Hindernisse trotz eingeschränkter Sicht präzise erfasste. Parallel dazu wurde Teilnehmern der Polarization Wavefront LiDAR (PolCam)-Prototyp vorgestellt, mit dem Szenarien in großer Reichweite noch akkurater rekonstruiert werden können.
Zusätzlich zu den Live-Demonstrationen boten Vorträge und eine Poster-Ausstellung weitere Einblicke in die Herausforderungen und Ergebnisse des Projekts. Die Fortschritte des AI-SEE-Projekts markieren nicht nur einen entscheidenden Schritt in Richtung Markteinführung von SAE-Level-3-Systemen, sondern verbessern auch die Sicherheit bestehender Fahrassistenzsysteme erheblich.
EICT hat das Final Event konzipiert, organisiert und umgesetzt. Während der Projektlaufzeit übernahm EICT die zentrale Rolle im Projektmanagement und sorgte als Dissemination Manager dafür, dass die Projektergebnisse über vielfältige Kanäle einem breiten Publikum zugänglich gemacht wurden. Dazu gehörte auch die Erstellung der Ergebnisbroschüre "Key Results and Findings".
Mehr Informationen zum Final Event und das Video finden Sie hier
Foto: ©AstaZero